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«Die Pferdemedizin bringt oft anspruchsvolle Behandlungen mit sich.»

Pferdemedizin

Pferdemedizin

Die Pferdetierärztin / der Pferdetierarzt

Wurden Pferde früher in der Regel von Nutztierärzten behandelt, haben sich heute einige Tierärztinnen und Tierärzte ganz auf die Behandlung von Pferden spezialisiert. Pferde sind Partner für Freizeit und Sport. Die Besitzer sind in Bezug auf ihre Pferde sehr anspruchsvoll und haben hohe Erwartungen an die Arbeit der Tierärztinnen und Tierärzte. Emotionale Werte stehen im Vordergrund und nicht selten werden aufwändige Behandlungen und Operationen vorgenommen. 

Der Wandel in der Haltungsform hat in den letzten Jahren zu anderen Anforderungen an die Tiermedizin geführt. Pferde werden heute vermehrt in Gruppen und im Offenstall statt in Einzelboxen gehalten. Durch die Gruppenhaltung entstehen unter Umständen andere Verletzungen und Krankheitsbilder.

  • Allgemeine Untersuchungen am Pferd, Impfungen
  • Zahnkontrolle
  • Parasitenkontrolle
  • Lahmheitsuntersuchungen, Ankaufsuntersuchungen
  • Chirurgische Eingriffe
  • Therapie und Abklärung innerer Erkrankungen

45 Stunden pro Woche, Notfalldienst in der Nacht und am Wochenende.

  • Spezialisierung in verschiedenen Fachgebieten
  • Inhaberschaft/Teilhaberschaft einer Praxis oder Klinik
  • Karriere an der Universität

«Meine Arbeit erfordert medizinisches Wissen auf hohem Niveau.»

Maya Bühler, Teilhaberin einer Pferdepraxis im Kanton St. Gallen

Ein Interview mit Maya Bühler

Teilhaberin einer Pferdpraxis im Kanton St. Gallen

Warum sind Sie Pferdetierärztin geworden?
Seit Kindesbeinen hatte ich schon immer einen sehr engen Bezug zu Pferden, da bereits meine Eltern geritten sind und ich mit Pferden aufgewachsen bin. Mit diesem Beruf konnte ich meine medizinischen Interessen sehr gut mit der Vorliebe zum Pferd kombinieren. Für mich ist dieser Beruf eine Passion.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Der Arbeitsbeginn ist spätestens um 7.00 Uhr. Ich beginne mit der administrativen Arbeit, schreibe Berichte und Krankengeschichten und bespreche den Tagesplan mit den Mitarbeitenden. Ab 8.00 Uhr folgt die Kontrolle der stationären Patienten, welche zum Teil mehrere Tage bei uns bleiben. Danach betreuen und behandeln wir Pferde in den umliegenden Ställen oder bei uns in der Praxis. Dazwischen gibt es immer mal wieder nicht planbare Notfälle. Ab 18.00 Uhr bis 8.00 Uhr morgens arbeiten wir im Notfallbetrieb, wir sind rund um die Uhr erreichbar.

Was ist das Besondere an Ihrer Arbeit?
Dieser Beruf verlangt Fähigkeiten in verschiedenen Sparten. Dazu gehören eine gute und verständliche Kommunikation mit den Pferdebesitzerinnen und -besitzern, professioneller Umgang mit den Pferden und medizinisches Wissen auf einem hohen Niveau. Die Kundschaft fordert immer häufiger gute fachspezifische Kompetenzen.

Welche Rolle spielen die Tierbesitzerinnen und -besitzer bei Behandlungsentscheiden?
Pferdehaltende sind heutzutage über diverse Medien sehr gut vorinformiert. Deshalb ist es wichtig mit ihnen vorgängig die verschiedenen Behandlungsoptionen zu besprechen und dann gemeinsam die optimale Strategie für das Pferd zu eruieren.

Würden Sie jungen Menschen diesen Beruf empfehlen?
Ja. Es erfordert aber das Bewusstsein, dass dieser Beruf sehr zeitintensiv ist und bezüglich Notfalldienste eine hohe Flexibilität verlangt. Wer mit Zeitdruck und einer hohen Verantwortung gegenüber dem Lebewesen Pferd umgehen kann, für den ist dies ein sehr erstrebenswerter Beruf!